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2024-10-25

🌐 Wochenrückblick 25. Oktober : Wichtige Nachrichten aus Restrukturierung und Transformation 🌐

📉 Finanzierungsprobleme und steigende Insolvenzen im Fokus
Immer mehr Unternehmen stehen durch gestiegene Zinsen und die hohe Verschuldung aus der Nullzinsphase unter Druck. Der Agrarkonzern Baywa etwa sieht sich mit einer Verdreifachung der Zinslast konfrontiert und treibt seine Restrukturierung voran. Private-Equity-Portfoliounternehmen sind ebenfalls stark betroffen, sodass Experten mit weiteren Restrukturierungsfällen rechnen. Auch der Immobiliensektor kämpft mit den Folgen: Banken zeigen Zurückhaltung bei neuen Krediten und verlangen bei Prolongationen verstärkt Eigenkapital, was Finanzierungslösungen erschwert.

🚁 Lilium und die Krise der Start-ups
Das einst gefeierte Flugtaxi-Start-up Lilium musste Insolvenz anmelden, da staatliche Unterstützung fehlte und trotz prominenter Investoren wie Tencent hohe Entwicklungs- und Zulassungskosten das Unternehmen belasten. Nach dem Börsengang 2021 haben sich die erhofften Kapitalzuflüsse nicht realisiert. Die Unsicherheit über die Zukunft des Münchner Start-ups ist hoch, zumal die Finanzierung des weiteren Wachstums fraglich bleibt.

🛠️ Probleme in der Autozulieferindustrie
Die Autozulieferindustrie erlebt eine tiefgreifende Krise. Großunternehmen wie ZF und Bosch streichen Stellen, während kleinere Zulieferer oft Insolvenz anmelden müssen. Vor allem die Umstellung auf Elektromobilität und der schwache Markt belasten die Branche, besonders für Mittelständler, die den hohen Investitionsbedarf kaum stemmen können. Der Verband CLEPA berichtet von massiven Jobverlusten in Europa, wobei Deutschland besonders betroffen ist.

🏢 Handelskrisen und Firmenübernahmen
Die Insolvenzmeldung der Modekette Hallhuber und das Ende der Esprit-Filialen in Deutschland verdeutlichen die anhaltende Krise im Einzelhandel. Auch die Traditionsmarke Mursall meldete Insolvenz an, nachdem die hohen Materialpreise und sinkende Auftragseingänge das Unternehmen belasteten. In der Immobilienbranche übernahm die Stumpf-Gruppe das Luxuskaufhaus Lamarr in Wien aus der Insolvenzmasse von Signa und plant, das Bauprojekt in enger Abstimmung mit der Stadt Wien abzuschließen.

🌱 Baywa r.e. setzt auf Erneuerbare
Baywa r.e., die auf erneuerbare Energien spezialisierte Tochtergesellschaft von Baywa, wird laut einem Sanierungsgutachten weiter in Wind-, Solar- und Batteriespeicherprojekte investieren und als Stromproduzent (IPP) tätig sein. Erste Restrukturierungsmaßnahmen sind umgesetzt, und die zusätzliche Unterstützung durch Banken und Investoren soll das Wachstum sichern. Trotz der positiven Perspektiven ist Baywa r.e. weiterhin von den Finanzierungsproblemen des Mutterkonzerns betroffen.

💼 Arbeitsplatzabbau und Strukturwandel in KMUs
Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) verzeichneten erstmals seit Jahren einen leichten Rückgang der Beschäftigung. Steigende Lohnkosten und sinkende Umsätze setzen KMUs erheblich unter Druck. Besonders im Mittelstand sind die Insolvenzen auf einem Höchststand, da die Unternehmen den gestiegenen Energiekosten und den finanziellen Nachwirkungen der Pandemie nicht gewachsen sind.

🛠️ Unternehmensumstrukturierungen und Börsengänge
Mehrere Unternehmen setzen auf Umstrukturierung oder Kapitalzuflüsse aus Börsengängen. Der Investor Mutares plant, Steyr Motors und seine Autozuliefer-Tochter Amaneos an die Börse zu bringen. Auch die Bank Solaris will nach einer umfassenden Restrukturierung ab 2025 schwarze Zahlen schreiben und ihren Wachstumsfokus verstärkt auf strategische Partnerschaften setzen.

🚲 Fahrradbranche zwischen Krisenbewältigung und Wachstumspotenzial
Der Fahrradmarkt steht nach einem pandemiebedingten Boom vor Herausforderungen. Übervolle Lagerbestände und die Notwendigkeit, weiterhin Rabattpolitik zu betreiben, verstärken den Preisdruck. E-Bikes und Lastenräder bieten zwar Chancen, doch bleibt die Branche jung und strukturschwach, sodass Insolvenzen in den kommenden Jahren zunehmen könnten.

👔 Insolvenz und Neuausrichtung in der Mode- und Lifestyle-Branche
Alfons Schuhbeck, einst gefeierter Starkoch, sieht sich neuen Anklagen ausgesetzt, darunter Insolvenzverschleppung und Subventionsbetrug. Die Modebranche kämpft ebenfalls: Das österreichische Modelabel von Lena Hoschek meldete Insolvenz an und sucht nun Investoren, um den Betrieb fortzuführen. Die ebenfalls insolvente Marke Tausendkind wurde von Vertbaudet übernommen, die Kundendaten DSGVO-konform in ihren Shop integrieren.

🚄 Das Ende von DB-Coworking-Spaces
Die Deutsche Bahn zieht sich aus dem Coworking-Markt zurück und stellt ihr Angebot bis Ende 2024 ein. Das Projekt war ursprünglich für Pendler gedacht, doch veränderte Arbeitsmodelle und geringe Nachfrage führten zu erheblichen Verlusten. Zukünftig konzentriert sich die Bahn verstärkt auf die Modernisierung ihrer Bahnhöfe, um die Attraktivität für Reisende zu steigern.

🚢 Krisen und Konflikte im Werftensektor
Die Werften von Lars Windhorst in Flensburg und Rendsburg sind schwer angeschlagen. Die meisten Mitarbeiter wurden freigestellt, und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident fordert den Rücktritt des Investors. Trotz Anstrengungen zur Vermeidung einer Insolvenz steht der Schiffbau dort nahezu still. Ein Rückzug Windhorsts könnte die finanzielle Rettung beschleunigen.

📚 Verlagsübernahme und Expansion im Bildband-Segment
Der Verlag Mairdumont übernimmt den Bildbandverlag teNeues und sieht darin eine Chance zur Expansion im Segment hochwertiger Bildbände. Die Übernahme soll die Marktstellung stärken und wird als Asset-Deal mit rund 500 Titeln und 20 Mitarbeitenden realisiert, vorbehaltlich der Zustimmung der Gläubiger.

🏘️ Immobilien- und Baukrisen verschärfen sich
Der Immobilienfonds UniImmo: Wohnen ZBI steht wegen massiver Abwertungen und irreführender Risikoeinstufungen in der Kritik. Ein weiterer prominenter Fall ist das Ihme-Zentrum in Hannover, in dessen Verkauf sich Investoren und Insolvenzverwalter mit rechtlichen Konflikten auseinandersetzen. In Berlin erlebte die Sedlmayr AG eine Krise, ausgelöst durch Missmanagement eines Ex-Geschäftsführers. Weitere prominente Immobilienprojekte, wie das Paseo Quartier von M-Concept in München, mussten Insolvenz anmelden.

🔋 Start-ups kämpfen um Kapital
Das Space-Tech-Start-up UNIO und das ehemalige Indoor-Farming-Startup Infarm kämpfen um ihre Existenz. Beide Unternehmen sehen sich aufgrund fehlender Finanzierungen gezwungen, Insolvenz anzumelden oder zu prüfen. Trotz innovativer Technologien stoßen sie auf große Finanzierungsprobleme, was auch das schwierige Marktumfeld für Jungunternehmen unterstreicht.

⚡ Energiekrise und Unternehmensschließungen
Die Insolvenzwelle in der Solarbranche ist ungebrochen: Die ESS Kempfle GmbH aus Leipheim und weitere Unternehmen melden Insolvenz an. Gleichzeitig versucht die Baywa AG, ihre verlustreiche Energietochter Baywa r.e. durch Sanierungen und strategische Neuausrichtungen zu stabilisieren. Banken und Investoren unterstützen die Restrukturierungsmaßnahmen, die Baywa r.e. als unabhängige Stromproduzentin stärken sollen.

🏛️ Städte kämpfen mit Kaufhausleerständen
Viele bayerische Städte sind nach den Schließungen der Galeria-Filialen mit Leerständen konfrontiert. Während Städte wie Nürnberg das ehemalige Kaufhof-Gebäude für Pop-up-Nutzungen erworben haben, sucht Augsburg nach neuen Einzelhändlern. Ingolstadt plant, das leerstehende Kaufhaus in ein gemischtes Quartier zu verwandeln. Diese Projekte sind für die Stadtentwicklung und wirtschaftliche Attraktivität der Innenstädte von großer Bedeutung.

📈 Insolvenzen und ein düsterer Ausblick für die Wirtschaft
Insolvenzprognosen zeichnen ein düsteres Bild für die deutsche Wirtschaft. Laut Allianz Trade könnte die Zahl der Insolvenzen 2024 um fast 25 Prozent steigen. Ursachen sind hohe Zinsen, Energiekosten und langfristige Pandemie-Effekte. Experten bezweifeln eine baldige wirtschaftliche Erholung, und steigende Arbeitslosenzahlen könnten die Lage weiter verschärfen.
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Admin - 11:26:57 | Kommentar hinzufügen

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